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Herzschwäche durch Schwangerschaft: Eine seltene Nebenerscheinung.

Herzschwäche durch Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft durchlebt der Körper viele Veränderungen, die oft mit körperlichen Beschwerden einhergehen. Symptome wie Kurzatmigkeit, Müdigkeit und geschwollene Beine werden häufig als normale Begleiterscheinungen betrachtet. Manchmal können diese Anzeichen jedoch auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen: die schwangerschaftsbedingte Herzschwäche, auch peripartale Kardiomyopathie (PPCM) genannt. Diese seltene Form der Herzinsuffizienz tritt in etwa einer von 1000 bis 1500 Schwangerschaften auf und erfordert besondere Aufmerksamkeit, da sie, wenn sie nicht frühzeitig erkannt wird, schwerwiegende Folgen haben kann.

Was ist PPCM?

Die peripartale Kardiomyopathie entwickelt sich meist im letzten Drittel der Schwangerschaft oder nach der Geburt. Sie entsteht, wenn der Herzmuskel geschwächt wird und das Herz nicht mehr in der Lage ist, genug Blut durch den Körper zu pumpen. Ein möglicher Auslöser dieser Erkrankung ist das Hormon Prolaktin, das während der Stillzeit gebildet wird und das Herz schädigen kann. Frauen, die eine PPCM entwickeln, können sich oft vollständig erholen, wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt und behandelt wird.

Häufig übersehene Symptome

Die Symptome einer schwangerschaftsbedingten Herzschwäche ähneln oft den typischen Beschwerden während der Schwangerschaft und werden deshalb manchmal übersehen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Kurzatmigkeit, besonders bei Anstrengung
  • Geschwollene Beine und Füße
  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Herzrasen oder Herzstolpern
  • Mehrfaches Wasserlassen in der Nacht

Da diese Beschwerden häufig auch ohne Herzschwäche auftreten können, ist es wichtig, bei ungewöhnlich starken oder anhaltenden Symptomen ärztlichen Rat einzuholen.

Risikofaktoren für eine Herzschwäche in der Schwangerschaft

Obwohl das Hormon Prolaktin, das während der Stillzeit in erhöhten Mengen produziert wird, mit der Schädigung des Herzmuskels in Verbindung gebracht wird, besteht nicht automatisch bei Frauen, die stillen, ein erhöhtes Risiko für PPCM. Die Erkrankung tritt in der Regel bei Frauen auf, die bereits andere Risikofaktoren aufweisen.

  • Ein höheres Alter der Mutter
  • Rauchen
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • Bluthochdruck

Diagnose und Behandlung

Um eine PPCM zu diagnostizieren, reicht ein einfaches EKG meist nicht aus. Eine Ultraschalluntersuchung des Herzens und ein Bluttest sind notwendig, um die Herzfunktion zu überprüfen und bestimmte Eiweiße nachzuweisen, die auf eine Herzschwäche hinweisen.

Wenn die Diagnose feststeht, wird fast immer ein Krankenhausaufenthalt nötig. Die Behandlung erfolgt durch eine Kombination aus Herzinsuffizienztherapie und Medikamenten wie dem Prolaktinblocker Bromocriptin. In schweren Fällen kann es notwendig sein, die Patientin künstlich zu beatmen oder Herzunterstützungssysteme einzusetzen.

Heilungschancen und Risiken

Die gute Nachricht: Wird eine PPCM rechtzeitig erkannt und behandelt, erholt sich das Herz bei mehr als der Hälfte der betroffenen Frauen innerhalb eines Jahres vollständig. Trotzdem bleibt ein Restrisiko bestehen. Bei etwa 10 Prozent der Frauen entwickelt sich eine dauerhafte Herzschwäche, und bei zukünftigen Schwangerschaften besteht ein erhöhtes Risiko, erneut an PPCM zu erkranken.

Fazit

Herzschwäche durch Schwangerschaft ist eine seltene, aber ernstzunehmende Erkrankung. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung bieten gute Heilungschancen, daher ist es besonders wichtig, Symptome nicht zu ignorieren. Sollte bei Ihnen der Verdacht auf eine Herzschwäche bestehen, vereinbaren Sie bitte umgehend einen Termin mit uns oder kontaktieren Sie uns. Wir sind Ihre kompetente Frauenärztin in Düsseldorf Oberkassel!