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Harninkontinenz - Frauenärztin Düsseldorf

Harninkontinenz bei Frauen – Ein oft verschwiegenes Leid

Wenn beim Toilettengang weder Zeitpunkt noch Ort zu kontrollieren sind, spricht man medizinisch von einer Harninkontinenz. Ein sehr unangenehmes Problem, das mit einem Kontrollverlust einher geht. Denn die Harninkontinenz greift tief in den gewohnten Alltag ein und lässt deswegen auch Schamgefühle nicht aus. Besonders aus diesem Grund sollten Betroffene wissen, dass ihre Frauenärztin in Düsseldorf Abhilfe schaffen kann.

Die Volkskrankheit Harninkontinenz

Die Harninkontinenz ist eine weitverbreitete Krankheit. Schätzungsweise sind in Deutschland mindestens 8 Millionen Menschen betroffen, wobei die Zahl der Erkrankten mit zunehmendem Alter steigt und Frauen zwei- bis viermal häufiger erkranken als Männer. Grund dafür ist die Physiologie des Beckens und eine Beanspruchung des Beckenbodens durch Schwangerschaft und Geburt. Nach der Menopause tritt Harninkontinenz häufig auch durch einen Östrogenmangel auf.

Bei über 65-jährigen ist Harninkontinenz eine der häufigsten Krankheiten. Man geht davon aus, dass altersbedingt 60 bis 78 Prozent der Frauen betroffen sind. Die Gründe dafür sind verschieden. Es kann eine Störung des Harntraktes vorliegen, eine geringere Speicherkapazität der Harnblase oder ein schwächerer Harnfluss. Auch wird der Alterungsprozess der Beckenbodenmuskulatur zum Problem oder aber andere Erkrankungen oder Medikamente fördern die Inkontinenz.

Die Behandlung der Belastungsinkontinenz

Medizinisch wird zwischen einer reinen Belastungsinkontinenz und Drang- und Mischinkontinenzen unterschieden. Eine Untersuchung bei Ihrer Frauenärztin in Düsseldorf bestimmt die Art der Therapie. Belastungs- oder Stressinkontinenzen, d.h. ein unwillkürlicher Harnverlust durch körperliche Belastung, wie etwa Hüpfen, Springen, Husten und Niesen oder auch Treppensteigen und Hinsetzen, werden konservativ behandelt. Durch das Trainieren des Beckenbodens kann zu Hause oder im Rahmen einer Physiotherapie ein gezieltes Muskeltraining Abhilfe schaffen. Auch helfen können Gewichtsreduktion bei Frauen mit Übergewicht oder ein Verhaltenstraining. Inkontinenz förderndes Verhalten wie chronisches Husten oder das Heben von Gegenständen gilt es zu vermeiden. Auch das Trinken von Kaffee und schwarzem Tee oder das Rauchen sollten vermieden werden, da es sich um harntreibende Substanzen handelt. Auch gilt es stressige Alltagssituationen zu minimieren.

Nicht zuletzt bietet sich häufig eine Östrogentherapie an. In diesem Fall wird auf eine östrogenhaltige Salbe gesetzt oder es werden Östrogenscheidenzäpfchen zur Linderung verwendet. Auf Grund der niedrigen Dosis und der lokalen Behandlung ist mit keinen Nebenwirkungen zu rechnen.

Bei schwerwiegenden Fällen können auch spezielle Tampons oder Scheidenpessaren zum Einsatz kommen. Sie werden von den Patienten oder dem Frauenarzt eingesetzt und erhöhen den Druck auf die Harnröhre.

Etwas neuer ist der Behandlungsansatz durch Elektrostimulation: Sie verwendet elektrische Impulse um die Nerven, die für Steuerung der Harnblase und deren Verschlussmechanismen verantwortlich sind, anzuregen. Dadurch können diese ihrer natürlichen Aufgabe wieder besser nachkommen und die verlorene Leistung wieder erbringen.

Operative Verfahren

Es stehen auch einige operative Verfahren zur Verfügung, um die Harnblaseninkontinenz zu behandeln. Die Kolposuspension ist ein Eingriff am Unterbauch, bei dem die Vorwand der Scheide unter der Harnröhre durch eine Bauchspiegelung oder einen Bauchschnitt angehoben wird. Anschließend wird diese am Bandapparat des Beckens befestigt. Durch diesen Eingriff kann die Harnröhre nicht in eine zu tiefe Position absinken.

Ein weiterer Eingriff ist die TVT-Operation (tension-free vaginal tape). Hier wird ein Kunststoffbändchen dauerhaft unter die Harnröhre gelegt. Dadurch wird die Problemzone in einer nur kurzen Operation stabilisiert.

Meist spezialisierten Zentren vorbehalten sind weitere Eingriffe wie Bulkting Agents, die Unterspritzung der Harnröhre zu deren Einengung oder die Faszienzügelplastik, eine Eigengewebsanwendung. Auch Medikamente wie Duloxetin können eine Belastungsinkontinenz behandeln. Allerdings müssen die Medikamente dauerhaft eingenommen werden und die Wirkung gilt als eingeschränkt erfolgreich.

Operative Eingriffe werden in unserer Düsseldorfer Frauenarztpraxis nicht durchgeführt. Gerne sprechen wir mit Ihnen aber über diese Behandlungsmöglichkeiten und empfehlen Ihnen erfahrene Expertinnen und Experten.

Die Behandlung der Dranginkontinenz

Dranginkontinenzen treten häufiger mit steigendem Alter auf und auch sie nehmen starken Einfluss auf den Alltag der Betroffenen. Therapeutisch kann Ihre Frauenärztin auch hier eingreifen. Um die Abstände zwischen dem auftretenden Harndrang zu verlängern und das Aufnahmevermögen der Blase zu verbessern, stehen der Ärztin verschiedene konservative Therapieansätze zur Verfügung. Zunächst geht es darum einen Harnwegsinfekt auszuschließen.

Durch ein Miktionstagebuch, in dem die Uhrzeiten des Harndrangs über zwei bis drei Tage vermerkt werden, kann die Ursache der Erkrankung erkannt werden. Wenn krankhafte Ursachen ausgeschlossen wurden, hilft häufig ein Blasentraining. Es wird gezielt daran gearbeitet dem ersten Harndrang nicht nachzugeben und damit den Toilettengang hinauszuzögern. Meist ist auch hier ein Beckenbodentraining sinnvoll.

Die Operation der Gebärmutter oder einer Scheiden- oder Blasensenkung kann Abhilfe schaffen. Auch führt häufig eine Östrogentherapie zum Ziel. In schwerwiegenden Fällen kommen auch medikamentöse Therapie und Elektrostimulation zum Einsatz. Die Medikamente unterdrücken die Kontraktion der Blasenmuskulatur und vermindern so den Harndrang.

Verschiedene Therapieansätze können auch kombiniert zum Einsatz kommen. Wichtig ist festzuhalten, dass sich Blaseninkontinenz heute besser behandeln lässt als noch vor einigen Jahren.

Privatpraxis für Frauenheilkunde

Unser Team steht Ihnen bei Fragen zu dem Thema gerne zur Verfügung. Vereinbaren Sie am besten einen Termin in unserer Praxis in Düsseldorf-Oberkassel und lassen sich von den Experten beraten. Alternativ können Sie uns auch per Kontaktformular erreichen.