Leihmutterschaft – eine kontroverse Debatte
Das eigene Kind durch eine andere Frau austragen lassen? Dieses Verfahren ist in Ländern wie Russland, der Ukraine, Griechenland, Georgien, Portugal, Kanada und einigen US-Bundesstaaten legal – in Deutschland dagegen nicht. Wir werfen einen Blick auf diese höchst kontroverse und emotionale Debatte.
Was ist eine Leihmutterschaft?
Eine Leihmutterschaft tritt dann auf, wenn eine Frau ein Baby für eine andere Frau, bzw. ein anderes Paar austrägt. Warum die werdende Mutter das Kind nicht selbst austragen kann oder möchte, kann dabei ganz unterschiedliche Gründe haben: hormonelle Störungen, organische Fehlfunktionen, vernarbte Eileiter oder das Fehlen einer Gebärmutter können Gründe sein. In einigen Fällen können aber auch Gründe auftreten, denen keine medizinische Indikation vorausgeht. Auch für queere Paare, insbesondere homosexuelle Männer, kann Leihmutterschaft eine Option sein.
Verschiedene Formen der Leihmutterschaft
Bei der Leihmutterschaft muss man grundsätzlich in zwei wesentliche Hauptformen unterscheiden: die Gestationsleihmutterschaft und die traditionelle Leihmutterschaft. Bei der Gestationsleihmutterschaft ist das Kind genetisch mit den Eltern verbunden. Die Eizelle der werdenden Mutter wird befruchtet und in die Gebärmutter der Leihmutter eingesetzt. Bei der traditionellen Leihmutterschaft spendet die Leihmutter selbst eine Eizelle und ist daher die biologische Mutter des Kindes, gibt es jedoch nach der Geburt ab.
Die Frage nach der Moral
Der Gedanke, ein Baby neun Monate mit sich zu tragen, es in sich spüren und diesen Teil von sich nach der Geburt einfach abzugeben, klingt intuitiv erstmal falsch. Doch so einfach ist es eben nicht. In vielen Fällen können Eltern nur auf diese Weise ihren Kinderwunsch erfüllen. Auch die Situation der Leihmutter muss immer individuell betrachtet werden. Während in einigen Ländern die Praxis der Leihmutterschaft nur ohne finanzielles Interesse erlaubt ist, sind in anderen Ländern auch kommerzielle Leihmutterschaften möglich.
Schließlich hat auch jede Frau das Recht auf Selbstbestimmung und darf daher selbst darüber bestimmen, was sie mit ihrem Körper macht. Für manche Leihmütter ist es ein Gefühl der Erfüllung, anderen dabei zu helfen, ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Manche Leihmütter dagegen haben mit psychischen Problemen zu kämpfen.
Warum ist Leihmutterschaft in Deutschland keine Option?
In Deutschland ist die Leihmutterschaft zwar nicht gesetzwidrig, aber das Zustandekommen wird verboten. Die Gesetze verbieten, Frauen künstlich zu befruchten, wenn sie das Kind nach der Geburt an Dritte weitergeben möchten. Auch die Eizellspende ist verboten. Die rechtliche Mutter des Kindes ist die Frau, die es zur Welt bringt, selbst wenn sie genetisch nicht mit dem Kind verwandt ist.
Diskussion und Zukunftsaussichten
Die Diskussion um Leihmutterschaften ist vielschichtig und berührt grundlegende ethische Fragen. Es gibt Forderungen nach neuen Gesetzen, um den rechtlichen Rahmen für Leihmutterschaften zu schaffen. Die Debatte kreist um Kinderrechte, den Beginn des Lebens und die Rolle der Frau bei der Geburt eines Kindes.
Die Leihmutterschaft bleibt ein kontroverses Thema, da Fragen zum Recht auf Kinder, Identitätsfragen und ethische Bedenken immer noch nicht abschließend geklärt sind. Trotz der rechtlichen Verbote in Deutschland ist die Diskussion um dieses Thema weiterhin präsent und wirft viele ungelöste Fragen auf.
Wenn Sie einen unerfüllten Kinderwunsch haben, kommen Sie zu uns in die Praxis. Es gibt viele Gründe, die eine Schwangerschaft erschweren können, aber auch verschiedene Therapieansätze mit denen es schließlich doch klappen kann. Vereinbaren Sie noch heute einen Termin. Das Team der Frauenärztinnen Oberkassel ist für Sie da.