Pille absetzen – Diese Erfahrungen machen viele Frauen
Die hormonelle Verhütung und besonders die Antibabypille sind Themen, die mit zunehmender Anzahl alternativer Verhütungsmethoden auch kritisch betrachtet werden. Vielleicht haben auch Sie schon mal darüber nachgedacht, auf ein anderes Verhütungsmittel umzusteigen. Es gibt eine größer werdende Zahl von Frauen, die zu Alternativen greifen oder zumindest zeitweise auf die Einnahme der Anti-Babypille verzichten. Wenn wir in unserer Praxis mit Frauen über die Pille sprechen, erleben wir auch, dass es Vorbehalte und Unsicherheiten gibt. In einigen Fällen befassen sich Frauen nicht hinreichend mit Wirkung und Nebenwirkung der Pille. Als Frauenärztin in Düsseldorf führen wir viele Gespräche zu dem Thema. Heute möchten wir in unserem Blog unsere Erfahrungen zum Thema „Pille absetzen“ mit Ihnen teilen.
Erfahrungen mit der Pille – Es zeigt sich ein klares Bild
Mit diesem Beitrag möchten wir Frauen dabei helfen, ein besseres Verständnis für das Verhütungsmittel zu entwickeln. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie sich in den kommenden Absätzen zumindest teilweise wiederfinden werden. Ein Zeichen dafür, dass Sie mit Ihren Problemen nicht allein sind und es vielen anderen Frauen ähnlich geht.
Wann wird die Pille zum ersten Mal eingenommen?
Natürlich kann man in jedem Alter damit beginnen, die Pille einzunehmen. Bei der Frage, wann eine Frau die Pille zum ersten Mal eingenommen hat, zeigt sich eine klare Tendenz. Ein Großteil hat das erste Rezept im Jugendalter oder spätestens im jungen Erwachsenenalter bekommen. Die Tatsache, dass die Pille meist schon sehr früh im Leben zum ersten Mal eingenommen wird, passt auch zu den am häufigsten genannten Gründen für die Einnahme. Es gibt primär zwei Gründe, warum die Pille verschrieben wird:
- Die Pille soll ein hormonelles Ungleichgewicht beheben und beispielsweise die Haut verbessern oder Periodenschmerzen verringern. Die Pille wird also als eine Art Wundermittel verschrieben.
- Die Pille soll vor dem ersten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, damit eine Schwangerschaft verhindert wird.
Die wenigsten jungen Frauen werden sich in diesem Alter damit beschäftigen, welche Nebenwirkungen die Pille möglicherweise hat. Leider wird die Aufklärung zu den Präparaten in vielen Fällen nicht umfassend genug ausgeführt. So ist es kaum verwunderlich, dass viele Frauen nicht im Detail wissen, was für Wirkstoffe (und damit Nebenwirkungen) sie ihrem Körper zuführen. So sind in manchen Fällen Probleme unausweichlich.
Wann wird die Pille zum ersten Mal in Frage gestellt?
Viele Frauen nehmen die Pille für einige Jahre, ohne sie wirklich infrage zu stellen. Gerade bei jungen Frauen kann die Pille zu Beginn der Einnahme für positive Nebeneffekte (reineres Hautbild) sorgen. Daher bleibt eine kritische Bewertung oft aus. Aber wann ändert sich diese Sichtweise zu dem Präparat? Frauen, die mit der Pille erwachsen geworden sind, erfahren häufig erst mit zunehmendem Alter von den potenziellen Problemen. Besonders über das Internet wird oft über Nebenwirkungen berichtet. Die Pille wird dann durch eine verspätete Aufklärung infrage gestellt. Alternativ gibt es leider auch viele Frauen, die erste Nebenwirkungen der Pille erfahren, bevor eine kritische Betrachtung einsetzt.
Nebenwirkungen werden nur selten auf die Pille bezogen
Die Liste mit Nebenwirkungen der Pille ist lang. Oft kommen diese Nebenwirkungen schleichend und langsam. Hinzu kommt, dass die gesundheitlichen Probleme nur selten mit der Pille in Verbindung gebracht werden. Emotionsausbrüche, Heulkrämpfe, Libidoverlust, Kopfschmerzen und viele weitere Symptome werden selten als Nebenwirkung-, sondern als unglückliche Begleiterscheinungen des Alltags wahrgenommen. Bis Frauen realisieren, dass die Pille ein möglicher Faktor für das Problem sein könnte, vergehen oft Monate oder Jahre. Eine fachliche Beratung beim Frauenarzt kann helfen.
Die Entscheidung die Pille abzusetzen
Sobald sich Frauen intensiver mit potenziellen Nebenwirkungen der Pille beschäftigen und in diesem Zuge auch besser auf die Symptome achten, fällt die Entscheidung dafür, die Pille abzusetzen und nach einer Alternative zu suchen. Dieser Wunsch ist (wie so viele Veränderungen im Leben) aber häufig mit Unsicherheit und Vorsicht verbunden. Bis die Pille dann tatsächlich abgesetzt wird vergeht daher häufig einige Zeit.
Was passiert, nachdem die Pille abgesetzt wurde?
Frauen, die die Pille über längere Zeit eingenommen haben, müssen fast immer damit rechnen, dass auch das Absetzen mit Nebenwirkungen und einer Übergangsphase verbunden ist. Sobald dem Körper die zusätzlichen Hormone entzogen werden, muss sich dieser erst wieder an die natürlichen Prozesse gewöhnen. Wie genau diese Nebenwirkungen aussehen und wie lange die Anpassung dauert, ist sehr individuell. Nahezu alle Frauen berichten jedoch von Veränderungen im Rahmen der Periode. In einzelnen Fällen wird diese Übergangsphase als unangenehm beschrieben, dennoch berichten viele Frauen auch, dass es ihnen nach erfolgreichem Absetzen deutlich besser geht.
Den einzelnen Verlauf nach dem Pille absetzen kann man nur schwer vorhersagen, er ist so individuell wie Ihr Körper selbst.
Ist die Antibabypille per se schlecht?
In diesem Beitrag haben wir viel davon gesprochen, welche negativen Begleiterscheinungen die Anti-Baby-Pille mit sich bringen kann. Daher möchten wir abschließend auch ausdrücklich klarstellen, dass die Pille nicht grundsätzlich schlecht ist. Die Pille ist ein sehr sicheres Verhütungsmittel. Obwohl es potenzielle Nebenwirkungen gibt, vertraut eine Vielzahl von Frauen auf dieses Verhütungsmittel – ohne Probleme oder ungewollte Begleiterscheinungen. Außerdem gilt es zu beachten, dass auch andere Verhütungsmethoden Nebenwirkungen mit sich bringen. Ist die Pille also „schlechter“ als andere Verhütungsmethoden? Nein. Ist die Pille unbedenklich? Nein. Jede Frau sollte sich bei einem Frauenarzt umfassend informieren und auch während der Einnahme auf den eigenen Körper hören.
Als Frauenarzt in Düsseldorf legen wir viel Wert darauf, dass unsere Patientinnen immer gut informiert sind und in einem entspannten Umfeld ausführlich Raum haben, um Fragen zu stellen. Nur so ist es möglich, bewusste Entscheidungen zu treffen.
Frauenärztin in Düsseldorf
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